Der T3 bloggt hier regelmäßig zu Gründen und Umständen von Fahrradnutzung. Es geht um Personengruppen, Infra- und Raumstruktur oder Politikinstrumente. Die Liste der einzelnen Beiträge findet sich am Ende der Seite. 

Wer fährt Fahrrad in Deutschland?

Radfahren ist praktisch, günstig, flexibel und hält fit. Man braucht nur einen Blick über die Grenze in Richtung Niederlande oder Dänemark zu werfen, um zu sehen, dass es dort viele und viele verschiedene Radfahrende gibt: Jung und Alt, dick und dünn, blond- oder schwarzhaarig, chic oder sportlich. Es scheint, alle können und wollen Radfahren. Immerhin werden dort etwa 25 % aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt.

In Deutschland stellt sich die Situation etwas anders dar. Laut dem Mobilitätspanel des KIT wurden im Jahr 2021 14 % aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt (siehe Balkengrafik unten). Der Anteil des Fahrrads an allen gefahrenen Kilometern („Verkehrsleistung“) lag bei nur 4 %. Allerdings führte die Pandemie zu mehr Fahrradnutzung: Es wurden 2021 im Vergleich zu 2019 mehr Wege mit dem Fahrrad unternommen (14 % statt 13 % aller Wege), höhere Distanzen pro Tag und Person zurückgelegt (1,6 km statt 1,4 km), und mehr Zeit auf dem Fahrrad verbracht (7,8 statt 7,0 Minuten).

Befragungen legen nahe, dass auch die gestiegenen Lebenshaltungskosten im Jahr 2022 zu mehr Fahrradmobilität geführt haben. Inwieweit sich diese vorsichtigen Trends verstetigen, bleibt abzuwarten.